In Hallstatt wurden bis Mitte der 1980er Jahre, die Gebeine der Verstorbenen nach etwa 10-15 Jahren exhumiert, und dann im Beinhaus unter der Michaelskirche zweitbestattet. Dabei wurden die Schädel mit Pflanzenmustern verziert und die Namen sowie die Geburts- und Sterbedaten aufgemalt. Dieser Brauch war in Süddeutschen Raum zumindest während der Barockzeit weit verbreitet, kam aber im 19. Jahrhundert außer Gebrauch. In Hallstatt aber, wo der Platz sehr eng ist und eine Friedhofserweiterung nicht möglich war, hielt sich diese Form der Zweitbestattung bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.
Der Autor dieser website war Anfang der 1980er Jahre in Hallstatt als Totengräber tätig. Zu dieser Aufgabe gehörte auch das Bemalen der exhumierten Schädel vor deren Zweitbestattung im Beinhaus. Christoph Ransmayr beschreibt in seinem Reisebericht Die ersten Jahre der Ewigkeit diese Tätigkeit.