Hallstatt – Sgraffiti am Kirchenweg
Fassadengestaltung der 1960er Jahre
Zwei Fassaden des Hauses Kirchenweg 168 sind mit figuralen Darstellungen in Sgraffitotechnik gestaltet. Diese traditionelle Putztechnik erlebte in den 1960ern und 1970er Jahren eine
Renaissance.
Der Begriff Sgraffito kommt vom italienischen Verb sgraffiare, das "kratzen" bedeutet. Dabei werden auf einer Wand dünne, unterschiedlich eingefärbte Putzschichten aufgetragen. sobald der Verputz
angesteift ist, kann man durch unterschiedlich tiefes abkratzen gezielt die unterschiedlich eingefärbten Putzschichten wieder freilegen. Auf diese Weise entsteht ein mehrfärbiges Bild, das sich
durch lange Haltbarkeit auszeichnet. der Begriff "Graffiti" geht auf der alternativen Schreibweise graffiare, zurück, und bedeutete ursprünglich als archäologischer Fachbegriff von Vandalen in
Architekturoberflächen eingeritzte Bilder und Texte. Dieser Begriff wird aktuell für Spraybilder im öffentlichen Raum verwendet.
Der gebürtige Hallstätter Bildhauer Karl Seemann (1902 - 1989) gestaltete 1966 die Westfassade seines Wohnhauses mit Darstellungen der Heiligen Sebastian, Christophorus und Florian, während auf
der Südfassade unter einer Sonnenuhr eine Inschrift und Alltagsszenen der prähistorischen Hallstätter dargestellt sind.