Konstruktionen am Soleleitungsweg

Quadermauer und Rohrmaterial

 

Mauerwerk, das ausschließlich aus Blöcken mit rechteckigen Köpfen besteht, heißt Quadermauerwerk. Bei den Salinenbauten des 18. und 19. Jahrhunderts im Welterbegebiet Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut finden sich hervorragende Beispiele dieser Mauertechnik. Die Investitionen der damals staatlichen Salinen waren auf sehr lange Zeiträume ausgelegt, die Ausführung sowohl der Hoch- als auch der Tiefbauten war von höchster Dauerhaftigkeit. Darüber hinaus standen in diesem nachhaltigen, staatswirtschaftlichen System, Arbeitskräfte zur Verfügung, welche die Bauten permanent pflegten. Doch selbst zu Beginn des 21. Jahrhunderts, nachdem diese Obsorge nun schon einige Jahrzehnte ruht, sind diese Mauern oft noch in einem guten Erhaltungszustand. Die Köpfe der salinarischen Quadermauern sind ohne sichtbaren Randschlag völlig eben mit dem Zweispitz oder dem Spitzeisen hergerichtet. Die Fugen weisen eine sehr hohe Passgenauigkeit von nur wenigen Millimetern auf, und sind oft auch als Trockenmauern ausgeführt. Alle Köpfe sind im liegenden Rechteckformat eingebaut. Die präzise Bearbeitung der einzelnen Quader wiederholt sich durch die äußerst ebenen Sichtflächen im Gesamtbild der Mauern. Wie bei den Bruchsteinmauern gilt es auch hier, die größten Steine im Fußbereich der Mauer zu verarbeiten. Nicht nur die Hebearbeit wird dadurch weniger, sondern auch die Tektonik der Mauer wird optisch lesbar und zudem stellt sich noch eine perspektivische Wirkung ein, welche die Mauer höher erscheinen lässt. 

Die Qualität der verwendeten Quader macht die Ausführung einer speziellen Mauerkrone überflüssig. Stützmauern fügen sich gut in die Umgebung ein, wenn der Grasbewuchs des oberhalb liegenden Hangs bis zur Vorderkante der Mauerkrone reicht.

 

Die letzten Holzrohre der Soleleitung wurde an der Wende 20/21 Jh. aus der Trasse ausgegraben und neben dem Weg deponiert. wie die Aufnahme aus dem Jahr 2016 zeigt hält das mit der Sole imprägnierte Lärchenholz lange der Verwitterung stand, währen am schmiedeeisernen Ring deutliche Korrosionsspuren zu erkennen sind.

 

Foto © Josef M. Fallnhauser