Foto: Günther Kain
Auch mit innenliegenden Bauelementen können Innenräume wirkungsvoll gekühlt werden. Es ist dabei erforderlich, die Energieabstrahlung der erhitzen Gebäudehüllflächen nach innen abzuschatten.
Beschattung bedeutet hier das Abschirmen der unsichtbaren Infrarot-Strahlung. Daher sind Innenbeschattungen auch in finsteren Räumen (wie etwa Dachböden) wirkungsvoll.
Als Schirmelemente kommen in erster Linie Membrane (wie etwa Stoffbahnen) zum Einsatz.
Der physikalische Wirkungsmechanismus der hinter diesem überraschenden Effekt steht, kann mit der "Stefan-Boltzmann-Beziehung" erklärt werden, nach der die Strahlungsleistung eines Körpers proportional zur vierten Potenz seiner absoluten Temperatur zunimmt. Wird aber der heißen Gebäudehülle nun innenseitig eine kühlere Fläche vorgelagert, so wird nun umgekehrt die Wärmeabstrahlung nach innen exponentiell reduziert.
Kühleffekte an den abgeschatteten Oberflächen in der Größenordnung von 15°K konnten dabei von unserem Team experimentell nachgewiesen werden.
Um diese Wirkung aufrechtzuerhalten beziehungsweise weiter zu steigern sollte die vorgelagerte Fläche möglichst kühl gehalten werden, was bei Membranen mit geringer Masse durchaus möglich ist. Als Kühlmedium erscheint eine Luftströmung, die aus einem Luftbrunnen stammt oder als Windströmung ins Gebäude geführt wird, sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch praktikabel.